Wichtige geschichtliche Daten:
Ostafrika gilt im anthropologischen Sinne als “Wiege der Menschheit”. Dort entstand nach Ansicht der Wissenschaftler der moderne Mensch (Homo sapiens), von hier aus verbreitete er sich über die Welt.
Ägypten war eine der ersten Hochkulturen. Im Gebiet des heutigen Sudans lag Nubien, die Pharaonen aus Nubien haben für eine ganze Dynastie über Ägypten geherrscht.
Karthago, von den Phöniziern im heutigen Tunesien gegründet, war um die Mitte des 1. Jahrtausend vor Christus die herrschende Grossmacht im Mittelmeer. Im dritten punischen Krieg (149 bis 146 v. C.) wurde Karthago endgültig von den Römern besiegt und die Stadt Karthago zerstört.
Am 1. August im Jahre 30 v.C. marschierte Octavian in Alexandria ein. Marcus Antonius, der wegen Verrat am römischen Reich nach Ägypten zu seiner Geliebten Kleopatra VII geflohen war, beging daraufhin Selbstmord. Kleopatra folgte ihm wenig später ebenfalls durch die eigene Hand. Octavian eroberte Ägypten und Rom herrschte daraufhin über ganz Nordafrika.
Schon die alten Ägypter unternahmen Fahrten nach Punt (Goldland), um von dort Weihrauch, Ebenholz, Elfenbein, Gold, Silber, Salz u.v.m. zu importieren. Punt lag vermutlich im heutigen Somalia. Das Reich der Königin von Saba soll sich über Teile des Horns von Afrika bis in den Norden Äthiopiens erstreckt haben (Zentrum in Südarabien). Die Herrscher Äthiopiens führten ihre Herkunft auf die Königin von Saba zurück.
Während der Völkerwanderung (375 - 568 n.C.) eroberten die Vandalen das römische Nordafrika von Marokko bis Libyen. Schon vor der Hedschra (Auswanderung Mohammeds von Mekka nach Medina, 622 n.C.) wanderten arabische Stämme nach Nordafrika ein. Mit dem Siegeszug des Islam wurde Ägypten 641 und Marokko 670 erobert. In den folgenden Jahrhunderten wurde Nordafrika praktisch vollständig islamisiert, der Sahel, West- und Ostafrika zumindest teilweise.
Der sechste Kreuzzug richtete sich 1250 gegen Ägypten. Dieser Kreuzzug war aber ein riesiger Fehlschlag für die Christen, als Folge taktischer Fehlentscheidungen. Zwischen dem 2. und 16. Jahrhundert entwickelten sich im Gebiet des heutigen Mali mehrere mächtige, unabhängige Königreiche. Im 15. Jahrhundert wurde die Westküste Afrikas von Portugal aus erforscht. Portugal und Spanien errichteten im 15. und 16. Jahrhundert erste Stützpunkte an der Nordküste.
Nach der Entdeckung Amerikas wurde Afrika von Europa hauptsächlich als Lieferant für Sklaven genutzt. Ein erheblicher Anteil der Bevölkerung von Brasilien, Haiti, aber auch den USA ist afrikanischen Ursprungs. Im ostafrikanischen Sklavenhandels waren bis ins 17. Jahrhundert arabische Händler vorherrschend.
Nach der industriellen Revolution und dem Verbot des Sklavenhandels 1807 wurde Afrika eher uninteressant. Erst mit dem Aufkommen des Imperialismus wuchs das Interesse der europäischen Grossmächte am dunklen Kontinent und der Wettlauf um Afrika führte innerhalb von weniger als 20 Jahren zur Besetzung fast des gesamten Kontinents. Auf der Kongokonferenz in Berlin wurde 1884/85 der grösste Teil Innerafrikas zwischen den europäischen Mächten aufgeteilt, bis 1912 verloren die meisten afrikanischen Völker ihre Freiheit.
Im Ersten Weltkrieg waren die deutschen Kolonien Kriegsschauplatz, viele Afrikaner kämpften auch in Europa. Im Zweiten Weltkrieg fanden Kämpfe vor allem in Nordafrika und am Horn von Afrika statt.
In den 1950er Jahren wurden im Zuge der Dekolonisation mehrere afrikanische Staaten unabhängig. Im Jahr 1960 wurden der Grossteil der französischen Kolonien unabhängig. Als letzte europäische Besitzung auf dem Festland wurde Dschibuti 1977 unabhängig. In Südafrika ist die schwarze Bevölkerungsmehrheit erst seit 1994 an der Regierung. Einige Inseln gehören bis heute verschiedenen europäischen Staaten.
2002 wurde die Afrikanische Union gebildet, sie ist ein Zusammenschluss von 53 afrikanischen Staaten und soll sich für die Kooperation auf allen Gebieten einsetzen.
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