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Kenia


Das erste Mal besuchte ich Kenia direkt nach meinem Studium 1994. Ich durfte auf der Baobab Farm Limited ein dreimonatiges Praktikum machen.
Im Jahre 1997 bekam ich dann den ersehnten Einsatz als Reiseleiter in Kenia, der unerwartet zwei Jahre dauern sollte. Dies waren sehr erlebnis- und lehrreiche Jahre.


Kenia liegt wie ein Sattel auf dem Äquator und umfasst eine Fläche von 582 646 km² und ist damit flächenmässig etwas grösser als Frankreich. Kenia besitzt einige natürliche Grenzen: im Osten den Indischen Ozean, im Westen den Viktoriasee (zweitgrösster Süsswassersee der Welt) und im Norden die Ausläufer des äthiopischen Hochlandes. Die Grenze zu Tansania wurde 1881 mit dem Lineal gezogen, um britisches und deutsches Kolonialgebiet voneinander abzugrenzen.
Die Bevölkerungszahl von Kenia beträgt geschätzt knapp 37 Millionen Einwohner auf einer Gesamtfläche von 582.646 km2. Damit liegt die Bevölkerungsdichte bei ca. 63 Einwohner pro km2.

Die Hauptstadt von Kenia ist Nairobi in Zentralkenia gelegen. Mit über 2,7 Millionen Einwohnern ist Nairobi ebenfalls die grösste Stadt Kenias. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind der Nairobi National Park, das Nationalmuseum, das Eisenbahnmuseum, das Karen Blixen Museum, Daphne Sheldricks Orphanage für verwaiste Elefanten und Nashörner und Giraffe Manor.

Mombasa ist Kenias zweitgrösste Stadt (knapp 800.000 Einwohner) und mit seinem grossen Hafen, das Tor zu Ostafrika. Jahrhundertelang hat dieser Hafen eine faszinierende Palette von Weltanschauungen und Kulturen kommen und gehen gesehen: chinesische Dschunken, arabische Dhaus, portugiesische Galeonen, Kaufmannsschiffe, Passagierschiffe und Kreuzfahrtschiffe.

Zwei weitere grosse Städte sind Kisumu (knapp 395.000 Einwohner), die Hauptstadt der Provinz Nyanza und Nakuru (knapp 260.000 Einwohner), Hauptstadt der Provinz Rift Valley.

 



Die höchste Erhebung ist der Batian im Mount Kenya Massiv mit 5199 m, dessen Gipfel ist trotz seiner Lage am Äquator ständig mit Schnee und Eis bedeckt. Der berühmte Mount Kilimandjaro mit 5895m liegt nicht, wie viele annehmen, in Kenia sondern im benachbarten Tansania.


Der längste Fluss ist der Tana; er fließt über 605 km vom Mount Kenya und den Aberdares ostwärts zum Indischen Ozean, in den er südlich von Lamu mündet. Die längste Strecke fließt dieser Fluss durch trockenes Buschland. Er speist fünf Staudämme mit Wasserkraftwerken und liefert damit ca. 80% der Energie für Kenia. Weitere bekannte Flüsse sind der Athi River, der Galana, der Sabaki, der Mara River und der Saum-Turkwel. Beim Athi River, Galana und Sabaki handelt es sich um denselben Fluss, der seinen Namen im Laufe verändert. Zunächst heißt er Athi River und fließt durch den Tsavo East Nationalpark und das Yatta Plateau. Nach der Überwindung der Lugard`s Falls im Tsavo East heißt der Fluss Galana, er fließt weiter ostwärts durch den ariden Dornbusch des Parks. Schließlich ändert er den Namen in Sabaki und mit diesem Namen mündet er unmittelbar nördlich von Malindi in den Indischen Ozean. Der Mara River entspringt im Mau Wald und fließt westwärts durch die Masai Mara und weiter zur Serengeti, bis er in den Viktoriasee mündet. Der Saum-Turkwel entspringt am Mount Elgon und fließt nordwärts zum Turkanasee.

Der grösste Wasserfall sind die Gura Falls im Aberdare National Park, die rund 457 m hoch sind.

 

Natur pur:
Kenia bietet jedem Naturfreund die unterschiedlichsten Landschaften: den ursprünglichen Regenwald von Kakamega, die steinige Chalbi-Wüste, schneebedeckte Vulkane und weit verzweigte Flussdeltas.
Vier Zonen lassen sich grob unterscheiden: Küstenstreifen, zentrales Plateau, Hochland und Viktoriasee-Becken. Das bekannte Great Rift Valley teilt das Land in Nord-Süd-Richtung. Es weist etliche stark alkalische Seen und einige inaktive Vulkane auf. Im Zentrum Kenias liegt ein Hochplateau von mehr als 1892 m Höhe, dies grenzt direkt an das Rift Valley. Dieses zentrale Plateau wird dominiert vom Mount Kenya und den Aberdare Bergen
.

Die Wildtiere Kenias sind die Hauptattraktion für viele Touristen. Fast 10% des Landes bedecken die 57 Wildtiergebiete, bei denen man drei unterschiedliche Schutz Status unterscheidet:
Die Nationalparks gehören dem Staat und werden von ihm betrieben. Ein Teil der Einnahmen geht an die örtliche Bevölkerung; Ansiedlung ist verboten.
Die Provinzregierungen sind Eigentümer der Nationalreservate. Die Wildtiere sind geschützt und geniessen Vorrechte; Ansiedlung ist begrenzt erlaubt, Nutztiere dürfen zeitweilig ebenfalls in das Gebiet.
Wildschutzgebiete können von privaten Eigentümern zum Schutz einer bestimmten Tier- oder Pflanzenart eingerichtet werden. Einen Teil des Gebietes können die Eigentümer für andere Zwecke nutzen.

 

Geschichte:
Ungefähr 2000 v.C. kamen kuschitischsprachige Völker aus Nordafrika ins Gebiet des heutigen Kenias. Ab etwa Christi Geburt beginnt in Kenia die Eisenzeit. Im Verlauf des ersten Jahrtausends n. Chr. kamen Nilotisch- und Bantusprachige Völker in die Region. Gleichzeitig kamen arabische und römische Händler regelmässig an die Küste Kenias. Am Ende des ersten Jahrtausends entstand an der Küste eine Kette von kleineren und grösseren Handelsstädten, die eng mit der arabischen Welt verbunden waren und von dort auch den Islam übernahmen. Die Küstenbereiche wurden Teil der Swahili-Gesellschaft. Es entstand eine afrikanisch-arabische Mischkultur. Diese Städte an der ostafrikanischen Küste erlebten um 1300 ihre volle Blüte. An vielen Orten wurden Moscheen und prächtige Häuser der örtlichen Eliten errichtet. Einige Städte hatten sogar eine eigene Münzprägung.
Für den Handel zwischen den Völkern entwickelte sich als Lingua Franca das Swahili, eine Bantusprache mit vielen arabischen Lehnwörtern. Durch die Ankunft der Portugiesen im 16. Jahrhundert wurde die arabische Vorherrschaft an der Küste eingeschränkt. Das Gebiet wurde 1698 durch das arabische Oman erobert. Das Vereinigte Königreich begann im 19. Jahrhundert seinen Einfluss zu verstärken.
Die Geschichte Kenias als Kolonie beginnt 1885 mit einem deutschen Protektorat über die Besitzungen an der Küste des Sultans von Zanzibar. Die Imperial British East Africa Company kam 1888 nach Kenia und verwaltete bis 1895 Britisch-Ostafrika. Deutschland übergab 1898 seine küstennahen Gebiete an die Briten.
1895 rief die britische Regierung Britisch-Ostafrika als Protektorat aus und gab 1902 das fruchtbare Bergland als Siedlungskolonie für Weisse frei. 1920 wurd Kenia offiziell zur Kronkolonie. Bis 1944 war es Afrikanern nicht möglich direkt an der Politik teilzunehmen.
Vom 10. Oktober 1952 bis Dezember 1960 war Kenia wegen des Aufstands der Mau Mau im Ausnahmezustand. Die ersten direkten Wahlen, an denen auch Afrikaner teilnahmen, fanden 1957 statt. Diese wurden mit ein paar Problemen durchgeführt und beendet. Die Kenya African National Union (KANU) bildete die erste Regierung. Am 12. Dezember 1963 wurde Kenia unabhängig. Ein Jahr später wurde Jomo Kenyatta der erste Präsident der Republik Kenia (Jamhuri ya Kenya in Swahili), in der das Einparteiensystem galt.

Die Nationalhymne von Kenia:


Ee Mungu nguvu yetu
Ilete baraka kwetu.
Haki iwe ngao na mlinzi
Natukae na udugu.
Amani na uhuru
Raha tupate na ustawi.
Amkeni ndugu zetu
Tufanye sote bidii
Nasi tujitoe kwa nguvu
Nchi yetu ya Kenya,
Tunayo ipenda
Tuwe tayari kuilinda.
Natujenge taifa letu
Ee, ndio wajibu wetu
Kenya istahili heshima
Tuungane mikono
Pamoja kazini
Kila siku tuwe na shukrani.


O Gott aller Kreaturen
Segne dieses unser Land und die Nation.
Gerechtigkeit sei uns Schild und Schutz
Mögen wir in Einigkeit leben
Friede und Freiheit
Möge in unseren Grenzen herrschen.
Lass einen und alle
mit starkem, wahrhaftigem Herzen leben.
Dienst an unserem Heimatland Kenya
sei unser Bestreben.
Diese herrliche Erbschaft
lasst uns fest verteidigen.
Lass uns alle einstimmig
und vor der Welt vereinigt sein,
dass wir gemeinsam unsere Nation
und die Größe Kenyas aufbauen mögen
Die Frucht unserer Arbeit
möge uns täglich mit Dankbarkeit erfüllen.
 

Die Flagge Kenias wurde zur Erklärung der Unabhängigkeit am 12. Dezember 1963 das erste Mal offiziell gehisst. Im Zentrum der Flagge steht ein traditionelles Massai-Schild mit gekreuzten Speeren. Dies ist das Symbol des wehrhaften Freiheitswillens. Die Flagge soll an die schwierige Zeit der Kolonien und Versklavung erinnern. Der obere schwarze Streifen steht für das schwarze Volk, der rote Streifen für das vergossene Blut und der grüne Streifen für die Felder und Wälder des Landes. Die weissen Trennlinien stehen für den Frieden zwischen der Vergangenheit und der Zukunft des schwarzen Mannes in Afrika und die Einheit der Völker.


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Copyright © Text und Fotos by Katja Kruse

Letzte Änderung am Donnerstag, 2. April 2009